Wir haben tagtäglich mit zahllosen Produkten zu tun. Jedes von ihnen kann unser Leben vereinfachen, oder es verkomplizieren. Uns erfreuen, oder uns frustrieren.
Ob ein Produkt als gut oder schlecht empfunden wird, ob es erfolgreich ist oder ob es scheitert, hängt im Wesentlichen davon ab, welche Erfahrung der User bzw. der Konsument während des Gebrauchs macht. Kurzum: Erfolg oder Misserfolg sind eine Frage der User Experience.
Definition
Der Begriff User Experience (Abkürzung: UX) beschreibt das Nutzererlebnis, also die Erfahrung, die Menschen mit einem Produkt machen. Der Begriff umfasst alle relevanten Aspekte und Erfahrungswerte des Nutzers bei der Interaktion mit einem Produkt, einer Dienstleistung oder Software. Die UX umfasst also nicht nur den digitalen Bereich (Website, App, etc.), sondern auch den physischen bzw. haptischen Aspekt der Produktinteraktion.
Ob Baumarkt, Elektronikfachgeschäft oder Reisebüro: Wir werden mit einem Überangebot an ähnlichen oder austauschbaren Produkten konfrontiert. Mehr denn je entscheidet einzig und allein der Konsument über den Erfolg eines Produktes. Denn er weiß genau: Eine Alternative ist oft nur einen Mausklick entfernt. Darum ist das Nutzererlebnis der zentrale Punkt, an dem es anzusetzen gilt, um das eigene Produkt langfristig am Markt etablieren zu können.
Nur wenn die Erwartungen eines Benutzers erfüllt werden, empfindet er ein positives Nutzererlebnis, welches ihm zum wiederholten Kauf bzw. Gebrauch des Produktes veranlasst. Die User Experience hat direkte Auswirkungen auf:
- den wirtschaftlichen Erfolg eines Produktes bzw. Eines Unternehmens
- das Image (bzw. das Fremdbild)
- die Kundenbindung und die Kaufloyalität
User Experience als wesentlicher Bestandteil der Produktentwicklung
Nicht jedes Produkt steht im Kontext einer umfangreichen, tiefergehenden User Experience. Ein Stuhl ist zum Sitzen da. Wackelt er, ist er einfach kein richtiger Stuhl. Je mehr Funktionen ein Produkt aufweist bzw. je mehr Möglichkeiten es dem Nutzer bietet, umso größer ist die Anzahl an Einflussfaktoren auf das Nutzererlebnis. Und umso schwieriger wird es für die Anbieter/Hersteller, eine umfassend positive User Experience zu gewährleisten.
Vergleicht man nur ein Handy aus den 1990er Jahren mit einem Smartphone von heute wird deutlich, wie komplex Produkte zum Teil geworden sind. Genau dann wird die User Experience essenziell wichtig für die Produktentwicklung.
Entwickelt man Produkte und Dienstleistungen im Hinblick auf Ihre User Experience, geht dies über funktionale und ästhetische Gesichtspunkte hinaus. Es fließen Aspekte wie der zeitliche und lokale Gegebenheiten, Vorkenntnisse und Eigenschaften der Nutzer, sowie mögliche Emotionen während der Nutzung mit in den Entwicklungsprozess ein.
User Experience als (Denk)Ansatz zur Produktentwicklung setzt eine intensive Auseinandersetzung mit den Wünschen und Bedürfnissen des Anwenders voraus. Die Ergebnisse helfen dabei, den Nutzer so gut zu verstehen, dass weitere, ergänzende Produkte und Lösungen entwickelt werden können, die ebenfalls dem Nutzer vorgeschlagen werden können.
UX ist mehr als die Weiterentwicklung von Bedienbarkeit
Auch im digitalen Bereich, z.B. bei Websites, ist die User Experience das entscheidende Kriterium für Erfolg und Beliebtheit. Das haben viele Unternehmen bereits erkannt und sich gezielt mit UX Designer verstärkt.
Nutzer einer Website setzen eine gute Bedienbarkeit (und somit ein positives Nutzererlebnis) voraus. Kann die Website dem Besucher dieses Erlebnis nicht bieten, dauert es z.B. zu lange, bis sich der Besucher auf der Website zurecht findet, steigert dies die Unzufriedenheit des Nutzers. Das Ergebnis: Das Vertrauen in Produkt (bzw. Angebot) und Anbieter nehmen ab, die Website weist eine hohe Absprungrate (engl. Bounce rate) auf und das gesuchte Produkt wird evtl. beim Wettbewerb eingekauft.
Langfristig überzeugen kann nur ein ganzheitlich positives Nutzererlebnis, das gilt für die Website ebenso wie für ein Smartphone oder eine Reise. Nur wer voll und ganz überzeugt, kann Kunden für sich gewinnen und an sich binden. Nicht nur durch Design und Materialiät, sondern vor allem auch durch Bedienfreundlichkeit und emotionale Aspekte. Darum ist die User Experience so wichtig.