„Sell the innovation, not the product“. Dieser Satz stammt aus einem Memo, welches Stewart Butterfield, einer der Gründer von Slack, zwei Wochen vor dem offiziellen Launch seinem Entwicklerteam schickte. Schaut man sich den Erfolg von Slack an, ist zu erkennen, dass dieses Vorhaben voll aufgegangen ist.
Als Slack im August 2013 gelauncht wurde, konnte keiner der vier Entwickler ahnen, dass die App so erfolgreich sein würde, dass ihr Start-Up, Slack Technologies, nur zwei Jahre später bereits 25 Millionen US-Dollar jährlichen Umsatz erzielen wird ¹.
Alles beginnt – mit einem Problem
Die Erfolgsgeschichte der Cloud-basierten App für Teamkommunikation beginnt im Jahre 2012 mit einem konkreten Problem. Die Entwickler von Slack, damals noch für das Unternehmen Tiny Speck tätig, stießen bei der Arbeit an einem Online-Spiel auf die Problematik, dass kein Kommunikationstool die Teamarbeit aus Ihrer Sicht ausreichend abdeckte. Es gab viele einzelne Tools, die alle gut für Ihre speziellen Zwecke zu verwenden waren. Was jedoch fehlte war eine Plattform, die die relevanten Dienste und Features vereinte und die Zusammenarbeit nachhaltig vereinfachte.
So entwickelten Stewart Butterfield (Mitbegründer von Flickr), Eric Costello, Cal Henderson und Serguei Mourachov ein internes Kommunikationstool, welches später offiziell unter dem Namen „Slack“ gelauncht wurde.
Naming
Slack ist ein Akronym für „Searchable Log of All Conversations and Knowledge
Der Service legte einen unglaublichen Start hin. Innerhalb von 24 Stunden nach dem Launch besaß Slack bereits bereits 8.000 registrierte Nutzer, zwei Wochen später waren es schon 15.000 Nutzer².
Das weckte das Interesse potentieller Investoren. Im April 2014 erhielt das Unternehmen 430.000 US-Dollar an Investorengeldern. Insgesamt wurden 2014 und 2015 u. a. durch Risikokapital mehrere hundert Millionen US-Dollar in Slack investiert. Unter den Investoren befanden sich namhafte Unternehmen wie Venture Partners, Index Ventures und DST Global³.
Im Februar 2015 gab das Unternehmen bekannt, dass wöchentlich etwa 10.000 neue Nutzer hinzukommen. Noch im gleichen Jahr erreichte das Unternehmen laut eigenen Aussagen über 100.000 aktive, tägliche Nutzer. Slack ist ein sogenannter Freemium-Dienst (es gibt sowohl eine kostenlose, als auch eine kostenpflichtige Version von Slack mit weiteren Features) generiert aktuell .
Die Features von Slack
• Kommunikation auf beliebig vielen Channels (Chaträume)
• Integrierte Bots, die verschiedenste Leistungen bieten, so lassen sich z. B. Texte und Dateien so kennzeichnen, dass sie schnell wiedergefunden werden
• Dateien lassen sich problemlos in jeden Chat hochladen
• Eine Vielzahl von Diensten lässt sich integrieren, z. B. Twitter, Dropbox, Google Drive, GitHub, Teamweek oder Trello
• Video-Anrufe innerhalb von Slack
Übrigens auch ein sehr interessanter Fakt in der kostenpflichtigen Version von Slack: Slack Bots überprüfen täglich, ob ein Account genutzt wird. Wird ein Account zehn Tagen lang nicht benutzt wurde, wird er nicht berechnet.
Kein Ende des Erfolgs in Sicht
Es ist nicht abzusehen, dass der Erfolg von Slack in absehbarer Zeit abnehmen wird. Die für den Service so typische Kombination aus Chat und integriertem Dienst ist langfristig ausbaufähig. Auch Design und Usability scheinen einen nerv getroffen zu haben. Es gibt Dienste mit einem ähnlichen Leistungsspektrum, welche jedoch bei weitem nicht den Erfolg von Slack aufweisen können.
Die interne Teamkommunikation ist durch technologische Neuerungen im ständigen Wandel. Dennoch sieht es so aus, als könnte Slack es schaffen, ein fester Bestandteil der zukünftigen Kommunikation, in- und außerhalb der Arbeitswelt zu werden. E-Mail, Telefon oder Skype-Konferenzen wird es mit Sicherheit auch weiterhin geben, Slack kann diese Dienste langfristig jedoch – zumindest in einigen Bereichen – ablösen.