Ob Website, Online-Shop oder App: Kaum eine digitale Anwendung kommt heute noch ohne Icons aus. Icons vermitteln wichtige Informationen und Zusammenhänge schnell und eindeutig, sind platzsparend und haben positiven Einfluss auf Aussehen und Nutzererlebnis einer Anwendung.
Doch wie findet man bei der Vielzahl der im Netz angebotenen Icon Sets das richtige? Worauf ist zu achten wenn es darum geht, die richtigen Icons für das entsprechende Projekt zu finden?
Auswahlkriterien
Die Suche nach dem für das jeweilige Projekt passende Icon Set richtet sich nach Art und Umfang des Projektes und an das sich daraus ergebende Aufgabenprofil an das Icon Set. Die im folgenden aufgeführten Auswahlkriterien können dabei helfen, die Vielzahl der im Netz zu findenden Icon Sets sinnvoll einzugrenzen.
1. Preis
Das zur Verfügung stehende Budget ist ein entscheidendes Auswahlkriterium. Grundsätzlich sind im Internet sehr gute, kostenlose Icon Sets zu finden. Der digitale Global Player Google bietet seine umfangreiche Icon-Sammlung zum kostenlosen Download an. Die enthaltenen Icons sind handwerklich sehr gut gemacht und können bereits die Lösung für einen Großteil der digitalen Projekte sein. Legt man jedoch wert auf einen eigenständigen Look und möchte die volle Kontrolle über die Icons, empfiehlt sich der Blick auf Anbieter kostenpflichtiger Icon Sets.
2. Umfang
Die Anzahl an Icons auf der Website eines Handwerksunternehmen weicht wahrscheinlich stark von der Anzahl an Icons innerhalb eines global agierenden Webshops für Software ab. Daher ist es hilfreich, direkt am Anfang eines Projektes zu klären, wie viele Anwendungsbereiche das Icon Set abdecken muss und wie viele Icons konkret benötigt werden – auch im Hinblick auf zukünftige Bedürfnisse.
Des Weiteren sind die vom Set abzudeckenden Themenbereiche wichtig. Ein Online-Shop für Ersatzteilzubehör für LKWs benötigt völlig andere Icons als ein Lifestyle-Blog welcher sich mit Themen wie Ernährung, Achtsamkeit und Fitness befasst.
3. Benötigte Dateiformate
Ein wesentliches Kriterium ist das Dateiformat der Icons. Werden die Icons unbearbeitet in die digitale Anwendung implementiert, reicht unter Umständen ein pixelbasiertes Dateiformat wie z.B. .png. Sollen die Icons jedoch beispielsweise farblich angepasst oder in ihrer Strichstärke verändert werden, empfehlen sich (leicht) editierbare Daten in vektorbasierten Formaten wie etwa .ai, .eps, .svg oder .sketch. Diese können dann in entsprechenden Grafikprogrammen bearbeitet werden. Einige Anbieter kostenpflichtiger Icon Sets bieten eine browserbasierte App an, in welcher die Icons auch ohne zusätzliches Grafikprogramm den eigenen Bedürfnissen angepasst werden können. Ein Beispiel hierfür ist das Nucleo Set.
4. Wartung und Pflege
Wichtig bei der Wahl des entsprechenden Icon Sets ist die Aktualität des Sets. Ein Vorteil vieler kostenpflichtiger Icon Sets ist der, dass die meisten von Ihnen kontinuierlich weiterentwickelt und aktualisiert werden (auch einige kostenlose Sets bieten dies). Das bedeutet das zum einen neue Icons hinzukommen (und so immer mehr Themenbereiche abgedeckt werden) und zum anderen, dass immer die aktuellen Grafikelemente und Bildzeichen (z.B. im Bereich Social Media) enthalten sind.
Hervorzuheben ist hier z.B. das Icon Set Fontawesome, welches sowohl in einer abgespeckten, kostenlosen Version sowie in einer kostenpflichtigen (für einen Preis von 60$ durchaus erschwinglichen) Version zur Verfügung steht.
5. Design
Jede digitale Anwendung bedarf der Konzeption und Gestaltung ihrer Elemente und Bedieneinheiten. Icons sind dabei ein wichtiger Bestandteil der visuellen Gesamterscheinung. Bei der Auswahl passender Icons ist darauf zu achten, dass sich diese harmonisch in das übergreifende Gestaltungskonzept einfügen und nicht als Fremdkörper wahrgenommen werden. Formgebung, Farbe und visueller Duktus der Icons müssen zur digitalen Anwendung passen. Verspielte, bunte Icons mit abgerundeten Ecken passen besser zu einem Webshop für Baby-Kleidung als für ein Community-Portal für Hochleistungswerkzeuge.
Icons können einen großen Anteil zur Eigenständigkeit einer digitalen Anwendung beitragen. Da der Großteil digitaler Projekte eine bestimmte Art von Icons verwendet (natürlich ist es nicht ratsam zu verallgemeinern, der Umstand das z.B. das Google Icon Set kostenfrei zur Verfügung steht sorgt jedoch für eine sehr weite Verbreitung dieser Icons) kann durch neue, unverbrauchte Icons ein visuelles Differenzierungspotenzial genutzt werden.
6. Bedeutung im Kontext
Unabhängig davon, für welches Icon Set man sich letztendlich entscheidet, wichtig ist, dass die richtigen Icons im richtigen Kontext eingesetzt werden. Sind die Icons nicht selbsterklärend oder werden von Nutzern falsch interpretiert, sind es nicht die Richtigen. Funktion und Bedeutung müssen eindeutig sein, eine Mehrdeutigkeit ist für die Benutzerfreundlichkeit von Nachteil.
Sowohl kostenlose als auch kostenpflichtige Sets sind einen Blick wert
Kostenlose, gut ausgebaute und regelmäßig aktualisierte Icon Sets erfreuen sich großer Beliebtheit. Und das zurecht. Sie beinhalten eine große Anzahl an Icons und die meisten von Ihnen können sowohl für private als auch für kommerzielle Zwecke verwendet werden (dabei ist jedoch immer genau auf die zugrunde liegende Nutzungslizenz zu achten). Bekannte Vertreter dieser Kategorie sind u.a. das bereits genannte Google Icon Set oder die Sets von Linea oder Open Iconic.
Für mehr visuelle Eigenständigkeit sorgen im Einzelfall kostenpflichtige Icon Sets. Im Gegensatz zu den kostenlosen Sets besitzen die kostenpflichtigen Lösungen oftmals Stand-alone Apps oder Browser-Tools welche eine sehr komfortable Lösung für die Verwaltung (bei zum Teil über 2.000 Icons nicht zu unterschätzen), die Bearbeitung und die Ausgabe (Exportfunktion in unterschiedliche Dateitypen) der Icons. Dazu zählen u.a. die Icon Sets von Futuramo, IcoMoon, Nucleo, Budicon oder Fontawesome.