Informationsgrafiken (kurz: Infografiken) sind als Content-Element in der Unternehmenskommunikation weit verbreitet. Insbesondere zur verständlichen Darstellung von komplexen Sachverhalten und erklärungsbedürftigen Zusammenhängen, beispielsweise in Geschäftsberichten, sind die Infografiken beliebt.
Nun halten Infografiken ebenfalls erfolgreich Einzug in die Social Media Kanäle der Unternehmen. Da nicht mehr nur über einen Kanal kommuniziert wird, benötigen Unternehmen hier mediengerechte, maßgeschneiderte Lösungen.
Definition
Informationsgrafiken visualisieren Gesamtzusammenhänge und -prozesse mit dem Ziel, diese schnell inhaltlich korrekt und gleichzeitig leicht verständlich zu vermitteln. Eine Informationsgrafik legt den Fokus, unabhängig ihrer grafischen Umsetzung, auf Klarheit, Genauigkeit und Verständlichkeit.
Warum Informationsgrafiken verwenden?
Ergebnisse aus der Hirnforschung zeigen, dass Bilder – also auch Infografiken – schneller im menschlichen Gehirn gespeichert werden und besser im Gedächtnis verankert bleiben, als reine Texte (1). Der Grund: Die visuelle Wahrnehmung steht bei uns Menschen an erster Stelle der Informationsaufnahme. Texte hingegen müssen erst verstanden, decodiert und danach inhaltlich eingeordnet werden.
Getreu dem Motto „Show, don’t tell“ bieten Informationsgrafiken die Möglichkeit, gerade erklärungsbedürftige Zusammenhänge mediengerecht zu vermitteln. Gerade in den sozialen Medien sorgen übersichtliche Factsheets, Erklärviedeos oder animierte Infografiken für einen entscheidenden Content-Mehrwert.
Was müssen Infografiken leisten?
Wie bereits beschrieben ist die primäre Aufgabe einer jeden Informationsgrafik zunächst einmal ein ganz einfacher: bestimmte Inhalte sollen klar, verständlich und eindeutig dargestellt werden.
Das setzt voraus, dass die Informationen sorgfältig recherchiert worden sind. Nur eine stimmige, in sich schlüssige Infografik kann durch ein präzises, gebündeltes Wissen zu einem viralen Erfolg werden. Fehlerhafte oder unvollständige Grafiken sorgen für Kritik und Ablehnung auf Seiten der Leser.
In der Planungs- und Entwicklungsphase sollte außerdem das jeweilige Wiedergabemedium berücksichtigen werden. Erfolgt die Wiedergabe vornehmlich über mobile Endgeräte wie ein Smartphone (bei Social Media-Anwendungen oft der Fall) sollte die Grafik auch für eine mobile Anwendung konzipiert werden. Das bedeutet, dass man sich unter Umständen auf wenige Fakten beschränken sollte, oder eine Infografik in unterschiedliche Posts und Teaser-Einheiten aufteilt (u. a. um die entsprechende Dateigröße gering zu halten). Unterschiedliche Versionen einer Infografik sind ebenfalls vorstellbar: Eine drucktaugliche Version (z. B. für das gedruckte Mitarbeitermagazin), aber auch animierte Versionen für das Web (den unternehmenseigenen Facebook-Account).
Informationsgrafiken optimal für Social Media aufbereiten
Werden Infografiken gezielt für Content Marketing und Social Media genutzt, gilt es die damit verbundenen Möglichkeiten auszuschöpfen. Durch aussagekräftige Dateibezeichnungen, das Ausnutzen von Alt-Tags, die Verwendung der richtigen Keywords (auch im Dateipfad), etc. können SEO-Vorteile genutzt und die Sichtbarkeit des Unternehmens gesteigert werden. Durch das Verbreiten von für die Zielgruppe relevanten und grafisch anspruchsvollen Informationsgrafiken kann die Strahlkraft des Unternehmens gesteigert werden – vorausgesetzt die Grafiken sind auf das Corporate Design bzw. das Branding des Unternehmens abgestimmt. Das Unternehmens wird so in der Vielzahl der Bilder auf den jeweiligen Social Media Kanälen klar erkennbar.
Ein Beispiel für dieses Vorgehen ist das Unternehmen CBRE. Der weltweit agierende Immobiliendienstleister benutzt Infografiken des in Madrid ansässigen Illustrators Mauco Sosa als stilprägende Elemente innerhalb der Unternehmenskommunikation.
Tools und Anbieter
Gerade für schnelllebigen Kanäle werden kleine, zum Teil animierte und in Sachen Dateigröße kleingehaltene Informationsgrafiken benötigt. Was nicht immer intern erfolgen muss. Hier hat sich in letzter Zeit ein großer Markt an Anbietern aufgetan.
Zum einen Agenturen, die sich auf Informationsgrafiken spezialisiert haben und hier ein breites Leistungsangebot bieten: Von der Konzeption über die visuelle Umsetzung bis hin zur Bereitstellung des zur Einbettung benötigten Codes. Agenturen wie Bureau Oberhaeuser, C3 oder die Infographics Group sind durch ihre Expertise echte Spezialisten auf diesem Gebiet.
Je nach Budget und Zielsetzung kann auch ein Online-Tool das gewünschte Ergebnis liefern. Tools wie Infogr.am, Piktochart, visme.co oder Infographer helfen gerade für Blogeinträge entsprechende Informationsgrafiken in Eigenregie herzustellen. Das Tool infogr.am ermöglicht sogar eine responsive Ausgabe der entsprechenden Grafik.
Die Zukunft der Infografik
Die Komplexität verschiedenster Themen wird global weiter zunehmen. In Zeiten immer größer werdender, zur Verfügung stehender Datenmengen an Informationen sind Informationsgrafiken ein entscheidender Faktor um Zusammenhänge unmissverständlich und intuitiv zu vermitteln.
Technologische Entwicklungen werden die Anzahl der Möglichkeiten im Bereich der Informationsgrafiken weiter erhöhen. Neben den bereits vorgestellten Online-Anbietern wird auch die interne Aufbereitung von entsprechenden Grafiken für Unternehmen einfacher und intuitiver. Mittlerweile gibt es eigens für die Erstellung solcher Grafiken konzipierte WordPress-Templates mit zahlreichen Anpassungsmöglichkeiten, beispielsweise Infographer oder Orlando.
Die Möglichkeiten der Animation sowie der Verbreitung von Bewegtbildmaterial im Bereich Social Media werden für eine steigende Anzahl an informativen Erklärfilmen sorgen. Sie könnten im in manchen Bereichen reine 2D-Infografiken verdrängen. Bewegtbilder haben einen entscheidenden Vorteil: Wenige Minuten genügen, um komplexe, zum Teil sogar mehrere, unterschiedliche Sachverhalte verständlich darzustellen. Natürlich können auch Infografiken, insbesondere animierte Infografiken Teil dieser Bewegtbilder sein. Diese Entwicklung wird spannend zu verfolgen sein.
Da sich mobile Endgeräte mehr und mehr zum primären Lesegerät entwickeln, wird dies auch auf die Entwicklung von Infografiken Einfluss haben. Die Vielzahl an Bildern und Filmsequenzen im Social Media Bereich macht es erforderlich, Informationsgrafiken in Zukunft auch mit einer gewissen Dramaturgie, einer mit einer Art Storytelling zu versehen, um aus der großen Auswahl der für den User bereitstehenden Informationen und Daten hervorzustechen. Schafft man dies, hat man Content, der im Gegensatz zum Rest eine lange Gültigkeit und Relevanz besitzen kann – denn wie ein Autoreifen gewechselt wird, welche Erste-Hilfe-Anwendung wann sinnvoll sein kann – solche Informationen haben eine lange Gültigkeit, unabhängig technologischer Fortschritte.