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Von Klarheit und Chaos: Ein Blick auf das Informationsdesign

23/04/2018
in Design
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Im Alltag erscheinen uns viele Informationen alles andere als hilfreich und eindeutig. Sie sind mehrschichtig, schwer zu codieren und durch die vielen digitalen Möglichkeiten der Informationsaufnahme fast in einer unbegrenzten Anzahl vorhanden.

Gefragt sind Fähigkeiten, welche die Vielzahl der Informationen einer Filterung unterziehen, Komplexität verringern und die wesentlichen Informationsbausteine visuell und textlich, auf Basis der zur Verfügung stehenden Technologien und Möglichkeiten, leicht verständlich aufbereiten. Vereint werden diese Fähigkeiten in der Disziplin des Informationsdesigns.

Definition

Das Informationsdesign nimmt es sich zur Aufgabe, Informationen klar, verständlich und in einer für den Rezipienten geeigneten Art und Weise aufzubereiten. Dazu zählen u.a. die Selektion, Organisation und Präsentation der Information. Um dies zu ermöglichen, bedarf es des Zusammenspiels unterschiedlicher Disziplinen wie Design, Psychologie, Linguistik, Informatik und Journalismus.

Exkurs: Wie werden Informationen aufgenommen?

Damit eine Information vom Nutzer überhaupt verstanden und ver- bzw. angewendet werden kann, muss sie zunächst wahrgenommen werden. Das klingt leichter als es ist. Denn das Wahrnehmungssystem des Menschen ist bei der Auswahl von Informationen sehr wählerisch. Von den rund 10 Millionen Bit (das entspricht ca. 1,2 MB), mit denen wir pro Sekunde konfrontiert werden, gelangen nur ca. 16 Bit in das Ultrakurzzeitgedächtnis (1). Davon werden ca. 0,5 bis 0,7 Bit ausgewählt und ins Kurzzeitgedächtnis übertragen. Durch Verknüpfung mit bereits vorhandenem Wissen oder durch Wiederholung gelangt die Information ins Langzeitgedächtnis, wo sie für unbegrenzte Zeit gespeichert werden kann. Haben Informationen die Aufmerksamkeit des Nutzers erst mal erreicht, werden sie vom Ultrakurzzeitgedächtnis in das Kurzzeitgedächtnis übertragen, wo sie weiterverarbeitet werden. Um Informationen (z. B. einen Text) verstehen zu können, muss dieser zunächst mit gespeichertem Wissen aus dem Langzeitgedächtnis oder weiteren Informationsquellen (z. B. ein Bild/eine Abbildung) verknüpft werden. Erst dann kann eine zusammenhängende Informationsstruktur im Gehirn aufgebaut und somit im Langzeitgedächtnis gespeichert werden.

Es werden nur diejenigen Informationen wahrgenommen und (weiter)verarbeitet, für die auf Seiten des Rezipienten ein ausreichendes Maß an Aufmerksamkeit besteht – man spricht dabei von der selektiven Wahrnehmung. Wichtige Kriterien für die selektive Wahrnehmung sind u.a. Ziele, Motive und Erwartungen des Rezipienten, sowie die durch die Informationen ausgelösten Emotionen. Findet eine Information keine ausreichende Aufmerksamkeit, wird diese zwar im Ultrakurzzeitgedächtnis unbewusst, in Form von elektrischen Impulsen, gespeichert, dann jedoch innerhalb von Millisekunden wieder gelöscht bzw. überlagert.

Komplexe Anforderungen an das Informationsdesign

Betrachtet man die steigende Anzahl der Mittel und Wege über welche Informationen heute an uns herangetragen werden, erscheint ein zielgerichtetes Informationsdesign als reine Sisyphusarbeit. 

Um alle für die visuelle Aufbereitung der Informationen wichtigen Aspekte berücksichtigen zu können, müssen Informationsdesigner wie bereits beschrieben über Wissen aus unterschiedlichen Themenbereichen verfügen. 

Wie komplex die Anforderungen an das moderne Informationsdesign sind, sollen die folgenden Beispiele verdeutlichen:

1. Codierung und Interpretation von Zeichen

Informationen bedürfen einer (soweit möglich) (wert-)neutrale Form der Darstellung. Die in der visuellen Aufbereitung der Informationen verwendeten Zeichen und Symbole sind im besten Falle klar, unmissverständlich und unabhängig von kulturellen und lokalen Gegebenheiten. Das zu erreichen ist alles andere als leicht. Es gibt beispielsweise kaum eine Geste, die nicht in irgendeiner Kultur als beleidigend gedeutet werden kann. Ein Beispiel: Der hochgestellte Daumen an der Faust bedeutet in vielen Ländern „gut, einverstanden, o.k.“, in Sizilien allerdings kann er als beleidigende Geste („Du kannst mich mal …“) verstanden werden.

2. Formen kultureller Wahrnehmung

Der Kontext in welchen die Informationen angeboten und aufgenommen werden ist entscheidend. Wie zuvor beschrieben ist es zwar wichtig, eine möglichst neutrale Form der Darstellung zu finden, dennoch sind unter Umständen kulturelle Gegebenheiten nicht außer Acht zu lassen. Beispiele wären hier die kulturspezifische Deutung von Farben oder die Leserichtung.

3. Spezifische Auseinandersetzung mit Kulturen und Konventionen

Verallgemeinerungen sind bei der visuellen Umsetzung komplexer Informationen sicherlich schwierig (man denke nur an die doch global sehr unterschiedliche kulturspezifische Rollenverteilungen von Mann und Frau), bezogen auf Informationen über Gruppen oder sogar Ländern ist eine Verallgemeinerung aber unter Umständen sehr hilfreich (z.B. um die Komplexität der Inhalte zu verringern). Im besten Falle kommen Informationen ohne Stereotypen aus, bzw. setzen diese nur sehr gezielt ein. 

4. Steuerung des Nutzungserlebnisses

Im Informationsdesign geht es nicht nur um die Korrektheit der visualisierten Daten bzw. Informationen und deren Vermittlung. Auch die individuellen Wahrnehmungsprozesse gilt es zu berücksichtigen um ein positives Nutzungserlebniss (User Experience) zu gewährleisten. 

Hoher Nutzwert bei steigendem Bedarf

Digitalisierung und Globalisierung werden den Bedarf an Informationsdesign weiter steigen lassen, um den Austausch von Informationen über kulturelle und sprachliche Grenzen hinaus zu ermöglichen. So komplex die Anforderungen an das Informationsdesign auch sein mögen, so zahlreich sind seine täglichen Anwendungsbeispiele. Von der Gebrauchsanleitung des Staubsaugers über Interfaces für digitale Anwendungen wie Navigationssysteme bis hin zu Leitsystemen für Messen und Flughäfen.

Unternehmen haben die Kraft von Informationsgrafiken für die eigene Kommunikation längst erkannt und setzen diese u.a. im Social Media-Bereich ein. Ganzseitige Infografiken in der »ZEIT« oder mit Informationsgrafiken bebilderte Bücher zeigen, dass Informationsdesign heute bereits viele Formate und Medien bedient. Die technischen Möglichkeiten werden sich, ähnlich wie die digitalen Wiedergabemedien, konsequent weiterentwickeln. Und damit auch das Berufsfeld des Designers bzw. Informationsdesigners. Wo immer Klarheit entstehen und anspruchsvolle Inhalte verständlich vermittelt werden sollen, wird das Informationsdesign eine tragende Rolle spielen. Daher verwundert es nicht, dass es bereits an manchen Hochschulen und Ausbildungsstätten einen Studiengang „Informationsdesign“ gibt. Dieser Schritt ist sehr zu begrüßen und die Spezialisierung im Bereich der visuellen Aufbereitung von Informationen erst am Anfang.

Quellen:
(1) http://www.h-age.net/hinter-den-kulissen/147-die-lernbiologie-wahrnehmung-a-gedaechtnis.html
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Carsten Prenger ist Head Account Manager und Gesellschafter der stay golden GmbH. Neben der Entwicklung visueller Erscheinungsbilder und dem Schreiben neuer Artikel für matter of design verbringt er gerne Zeit an der frischen Luft, am liebsten in seiner Heimatstadt Osnabrück.

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